Der Rallyeflug ist in grossen Teilen mit dem Präzisionsflug vergleichbar. Er wird aber immer als Team (Pilot/Navigator) geflogen.
1. Flugplanung
Beim Rallyeflug muss man den Navigationsparcours selber konstruieren resp. plotten. Die Wendepunkte sind also nicht – oder nur zum Teil – vorgegeben. Die fehlenden Punkte werden auf verschiedene Möglichkeiten definiert. Dies erfolgt beispielsweise durch Richtung und Abstand von bereits bekannten, vordefinierten Punkten oder auch durch die Angabe von Koordinaten. Bereits konstruierte Wendepunkte werden zu neuen «bekannten» Punkten und können für die Konstruktion von weitern Wendepunkten benutzt werden. Wendepunkte sind zum Beispiel Brücken, Strassenkreuzungen, Kirchen etc. – also immer Punkte, die sowohl auf der Karte, als auch in der Realität klar erkennbar sind.
Auf diese Art und Weise ergibt sich ein Parcours, der 10 bis 16 Teilstrecken (Leg’s) umfasst und eine Gesamtlänge von 80 bis 120 NM aufweist. Im Gegensatz zum Präzisionsflug sind die einzelnen Leg’s – also Verbindungslinien zwischen den Wegpunkten – nicht immer Geraden, sondern es können auch sogenannte «Geländemerkmale» sein. So kann die Aufgabe lauten: «folgen sie dem Fluss», «folgen sie der gelben Strasse», folgen sie der Eisenbahnlinie» oder aber auch «folgen sie dem Kreisbogen».
2. Navigationsflug
Auch hier gilt wieder – wie beim Präzisionsflug – rausschauen, rausschauen, rausschauen. Denn beim Rallyeflug gibt es noch mehr Bilder, die in der Landschaft zu finden sind und auf der Karte am richtigen Ort eingezeichnet werden sollen. Und auch hier geht es wieder darum den Parcours möglichst sekunden- und metergenau zu fliegen. Selbstverständlich wieder ohne Zuhilfenahme von GPS oder IPAD etc. Die Navigation bleibt somit auch hier «Handwerk».
3. Landung
Bei der Rückkehr vom Navigationsparcours wird jede Landung gewertet. Dieses Mal wird aber die Distanz nicht im 1-Meter-Raster, sondern «nur» in 5-Meter-Boxen gemessen. Das tönt zwar weniger anspruchsvoll, es gilt aber die Konzentration nach einem Flug von 75 bis 90 Minuten Dauer auch auf den letzten Metern hoch zu halten.
Ziele des Rallyefluges
Der Rallyeflug möchte die grundlegenden Fähigkeiten des Fliegens verbessern und somit die Flugsicherheit fördern.
Dieses Ziel wird erreicht durch:
- Förderung der Fähigkeit mit Verwendung der Grundausrüstung zu Navigieren
- Förderung der Fähigkeit einer genauen Strecke zu folgen, gleichzeitig einem gegebenen Zeitrahmen einzuhalten sowie Beobachtungen zu machen
- Förderung der Fähigkeit das Flugzeug sicher auf kurzen und schmalen Pisten (oder Notlandefeldern) zu landen
Aber es soll auch die Kameradschaft, das Kennenlernen von neuen Regionen und natürlich auch der Spass am Fliegen nicht zu kurz kommen.